Oper in einem Akt, op. 32
Regie: Andreas Homoki
2011, deutsch (Subs: D, GB, E, I, F), DVD, Widescreen, stereo, DSS 5.1, Dynamic
Michelangelo D'Adamo, Brigitte Geller, Eliahu Inbal, Georg Nigl, Orchestra del Teatro La Fenice di Venezia, Mathias Schulz, Sonia Visentin
In der Regie von Andreas Homoki und mit Eliahu Inbal als Dirigent erscheint diese Erstveröffentlichung auf DVD: »Von Heute auf Morgen«, 1929 von Arnold Schönberg komponiert. Zu dieser Zeit tobte eine erbitterte Diskussion um die »Krise der Oper«, die zu großer Verunsicherung führte. Es wurde experimentiert, um einen Weg zu zeitgemäßer Oper zu finden, und eine der ausprobierten Möglichkeiten war die sogenannte »Zeitoper«, die Darstellung aktueller Themen auf der Opernbühne. Also in der Jetztzeit spielend, meist humorvoll und die kleinen und großen Wechselfälle des täglichen Lebens interpretierend. Im Herbst 1928 war Schönberg überzeugt, dass er eine ebenso erfolgreiche »Zeitoper« komponieren könne wie seine Kollegen Krenek und Weill. Aber Schönberg wäre nicht Schönberg, wenn er nicht gleich den Versuch unternommen hätte, die dem Genre verbundenen Musikstile (insbesondere amerikanische Tanzmusik und Jazz) in seinem zwölftönigen, streng kontrapunktischen Werk zu kritisieren. Die Oper wurde bei ihrer Uraufführung tatsächlich sehr gefeiert, erfuhr aber nicht die dauerhafte Verbreitung, die ihr Schöpfer erhofft hatte. Vielleicht lag es daran, dass die Zwölftonreihe eben doch nicht so ohne weiteres geeignet ist, eine populäre komische Oper zu vertonen, vielleicht lag es aber auch einfach am Phänomen »Zeitoper« – der eigenen Zeit verhaftet... Denn: »Mama, was sind das: moderne Menschen?« fragt das Kind am Ende des Einakters, und in diesem Satz ist im Grunde der Kern der ganzen Handlung des Librettos von Max Blonda zusammenfasst.
Vor allem Brigitte Galler und Georg Nigl beherrschen ihre diffizilen Partien derart souverän, dass sie sich ganz dem Spielen widmen können. Was dabei herauskommt, ist eine köstliche Gesellschafts-Satire a la Carl Sternheim oder Oscar Wilde. Und Eliahu Inbal dirigiert das gut disponierte Fenice-Orchester mit einer Leichtigkeit, als wäre es tatsächlich ein Werk von Johann Strauß. (Stereoplay 02/12)