Musik-Konzepte 112 / 113
Herausgegeben von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn
186p., 2001, deutsch, Paperback, 23,2 x 14,9 x 1,7 cm
Wäre der Sprechgesang bei Schönberg bloß eine Vortragsmanier, es verlohnte nicht, um eine solche Spezialität ein pralles Bündel an Bestandsaufnahmen, Abhandlungen und Spekulationen - nebst ein paar Seitenblicken - zu zentrieren. Aber was zwischen den beiden allergeläufigsten stimmlichen Äußerungsformen des Menschen, dem Sprechen und dem Singen - begreift man diese einmal dramatisch als Scylla und Charybdis -, sich als neuartiges Fahrwasser auftut, ist eine Zone musikalischer Erfindung, in der die Tonhöhe, die Grundlage der abendländischen Musik, es mit ihrer immanenten Negation zu tun bekommt - und insofern das ganze Prinzip der Determination selber von dem der Indetermination verschlungen zu werden droht. [...] Schönberg hat den Sprechgesang immer wieder fallenlassen, um ihn stets erneut - und neu strukturiert - doch aufzunehmen und weiterzutreiben.