258p. (30 Abb.), 2005, deutsch, Paperback, 13 x 21 cm
Hartmut Krones will mit seiner umfassenden Studie zum Leben und Werk von Arnold Schönberg der Kette von Irrtümern, die sich nach wie vor um das Werk des großen Komponisten ranken, entgegenwirken. So widerlegt er gleich zu Beginn vehement den Begriff »2. Wiener Schule«, weist trotz aller Neuerungen Schönbergs den starken Bezug zur Wiener Musiktradition bis in die Zeit des Barock nach und macht anhand zahlreicher erstmals veröffentlichter Zitate aus Schönbergs Schriften deutlich, dass seiner Musik fast immer ein außermusikalisches Programm zugrunde lag. Auch wenn dies den Fetisch von »autonomer Musik«“ infrage stellt, überzeugen die von Krones vorgelegten Werkanalysen. Dort gelingt es ihm auch, in die innersten Geheimnisse der Musik Arnold Schönbergs vorzudringen, wenn er versteckte Widmungen durch die Verwendung bestimmter Töne aufzeigt, oder etwa den Grund für die pessimistische Stimmung beschreibt, die dem Streichquartett Nr. 2, op. 10 zugrunde liegt. Die Liaison von Schönbergs Frau Mathilde mit dem Maler Richard Gerstl, der, nachdem sie zu ihrem Mann zurückgekehrt war, Selbstmord begangen hatte, ließ Schönberg hier im 4. Satz zu neuen musikalischen Mitteln greifen und sowohl private Probleme überwinden als auch kompositorisches Neuland betreten.